Das Schicksal des Halbblutes by Nica Stevens

Das Schicksal des Halbblutes by Nica Stevens

Autor:Nica Stevens [Stevens, Nica]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9781497480353
Google: j2OloAEACAAJ
Goodreads: 21852013
Herausgeber: Createspace
veröffentlicht: 2014-03-29T23:00:00+00:00


12. Entführt

Mehr als einmal rutschte ich fast vom Pferd, da ich ununterbrochen herumzappelte. Als Esca mich nun gerade noch halten konnte, war seine Geduld zu Ende. Verärgert stoppte er seinen Schimmel und ließ sich von Hawk die Armbrust reichen. Er spannte die Waffe, kontrollierte die Betäubungskapsel, die in der Spitze des Pfeils integriert war, und setzte ihn direkt zwischen meinen Schulterblättern auf.

Ich hielt vor Panik die Luft an. Mein ganzer Körper erstarrte, wollte ihm somit die Kapitulation zu verstehen geben. Auf keinen Fall, durfte er mich wieder betäuben ...

»Wenn du nicht augenblicklich still hältst, drücke ich ab!«, drohte er mir.

Mutlos drehte ich ihm mein Gesicht zu und sah ihn an. Wie von selbst vollführte mein Kopf eine nickende Bewegung, um ihm eine Antwort zu geben. Für den Moment hatte er gewonnen.

So als hätten wir gerade eine Abmachung getroffen, nickte auch er mir zu. Er seufzte und durchschnitt meine Fußfesseln, damit ich mich richtig aufs Pferd setzen konnte. Die Armbrust spürte ich weiterhin auf dem Rücken, wobei ich meine gefesselten Hände zornig in die Mähne des Schimmels krallte. Der Knebel in meinem Mund trocknete mir die Zunge aus.

Wir galoppierten direkt in das Gebirge hinein. Der gerade noch steinige Boden lief immer weiter aus und machte dem endlosen Sand Platz.

Was hatte er vor? Warum, bei allen Göttern, ging er dieses Risiko ein? Die Chancen, in diesen berüchtigten Sandbergen umzukommen, standen bei Weitem besser, als hier heil hindurchzukommen.

Verunsichert achtete ich auf jeden Schritt unseres Pferdes, erwartete immerzu, vom Sand verschluckt zu werden. Ging es ihm darum? Vielleicht wollte er sich meines Leichnams entledigen?

Doch wir waren dieser Gefahr jetzt zu jeder Zeit ausgesetzt und Esca hatte noch keinerlei Informationen von mir bekommen. Ich verstand es einfach nicht.

Wir ritten voran, während uns die anderen auf unseren Spuren folgten. Kam es mir nur so vor oder wusste Esca, auf welchem Weg wir sicher waren? Er lenkte sein Pferd behutsam durch die von feuchtem Sand beherrschte Landschaft. Dabei hielt er hin und wieder an, begutachtete den Boden, um manchen Stellen wissend auszuweichen.

»Bleibt dicht hinter mir! Hier gibt es viele Treibsandlöcher«, gab er seinen Männern zu verstehen. »Wenn wir den dritten Berg passiert haben, schlagen wir unser Nachtlager auf. Wir sollten zusehen, dass wir dort rechtzeitig vor Einbruch der Nacht ankommen.«

Unerwartet befreite er mich plötzlich von dem Knebel. Ich schluckte erleichtert, fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und versuchte meine Spucke wiederzufinden.

»Und was ist, wenn wir es nicht schaffen?«, fragte Hawk und stellte somit die Frage, die mir gerade durch den Kopf ging.

»Dann haben wir ein Problem«, erwiderte Esca.

»Könntest du bitte ein bisschen ausführlicher werden!«

»Nachts wird es hier ziemlich kalt. Wenn die Temperatur sinkt, verändert sich der Boden. Er beginnt zu wandern.«

»Er tut was?« Hawks Stimme hörte sich besorgt an.

»Der Sandteppich verschiebt sich. Er reißt alles mit, was er zu fassen bekommt. Wie in einem reißendem Strom wird man davongetragen. Wenn man Glück hat, gibt er einen irgendwann wieder frei. Wenn nicht, versinkst du. Und glaube mir, wenn der Sand dich unwiderruflich verschluckt hat, wünschst du dir irgendwann nur noch den Tod.



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